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Mittwoch, 24. Dezember 2008

Happy Holidays

Fröhliche Weihnachten und ein Frohes Neues Jahr!

Dienstag, 25. November 2008

Sam (cnt'd)

Sam again


Sam again again

Tempus fucking fugit! (Start here)

Klingt komisch, beschreibt aber absolut meine momentane Wahrnehmung der vierten Dimension.

Seit meinem letzten Eintrag sind fast drei Wochen vergangen, und ich war in der Zeit dermaßen beschäftigt, dass ich völlig vergessen habe, auf die Uhr (den Kalender, die Sonne, etc...) zu schauen. Zwischen Final Papers, Presentations und Mid-Term-Exams schlafe ich gelegentlich noch für ein paar Stunden, bevor mich Sarah dann früh morgens aus dem Bett klingelt und mich freundlicherweise zur Uni mitnimmt. "Produktiv" statt "Prokrastinieren", "carpe diem" statt "dies (me) carpet", und "Get your ass up" statt "half-assing".

Ich freu mich schon darauf, nach Deutschland zurückzukommen und wieder faulenzen zu können.

Thanksgiving

Also known as: "Pilgrims-didn't-die-day". Ein wichtiger Feiertag in Amerika am vierten Donnerstag im November mit viel Tamtam. Existiert auch in Europa (mit anderem Hintergrund) und hat hierzulande interessanterweise höchstwahrscheinlich keine christlichen Wurzeln:

Das erste Thanksgiving wurde am 4. August 1619 im heutigen Virginia begangen, wo 38 Kolonisten ihre Ankunft aus England feierten. Die Pilgerväter strandeten bei Plymouth Rock, Massachusetts. Aus Dankbarkeit für die Hilfe der einheimischen Wampanoag-Indianer, ohne die sie den folgenden Winter nicht überlebt hätten, feierten sie zusammen ein 3-tägiges Erntedankfest im Herbst 1621. (Wikipedia)



Ich werde den wichtigsten Feiertag in den Staaten mit Michelles Familie verbringen. Michelle nimmt zusammen mit mir Gehörbildungsunterricht, studiert Operngesang im Hauptfach und ist eine von diesen amerikanischen "Drama Queens". Und sehr nett.

Zukunft

Im Ernst: nach meinem Staatsexamen folgt Psychologie mit Soziologie und Neurophysiologie im Nebenfach. Adornos Untersuchungen zum repräsentativen Wert Subjekt-geschaffener, Objekt-gewordener Kultur haben mich ebenso in ihren Bann gezogen wie Bourdieus Beobachtungen durch kulturellen Geschmack definierter sozialer Milieus, oder Walkers Erklärung von Aufmerksamkeitsspannen durch das Verhältnis zwischen Stimulus-Komplexität und Vorverständnis.

Word of the day: Smart-assing! (Auslandsaufenthalte helfen nicht gegen Klugscheißerei...)

Musik

Wenn das Semester rum ist, werde ich jeden Tag ungefähr fünf Stunden am Klavier verbringen, um endlich meinen Beethoven Op. 10, No. 1 abzuschließen. Nächstes Großprojekt: Debussy "Pour le Piano".

Zwischendurch Blattleseübungen mit Bachinventionen, Sequenzmodelle, Tonleitern und Transpositionen. Ne halbe Stunde, mindestens, pro, äh..., Woche. Aber regelmäßig!

Oh, und ich singe ab sofort mit Solfège. Wenn ich wiederkomme, werde ich neue Musik vom Blatt gesungen haben können. (Es lebe Futur II.)

Außerdem werde ich im nächsten Semester einen Kurs bei Pete Woodard über Jazz-Arrangement belegen. Der unregelmäßige Unterricht unter seiner Leitung läuft weiter...

Dezember

Werde am 05. 12. meine zweite "German Party" in meinem Apartment abhalten. Am 13. 12. lädt Dee Hansen (Chair of Graduate Studies in Music Education) alle Graduate-Students zur jährlichen Weihnachtsfeier zu sich nach Hause ein. Am 22. 12. lädt Dr. John Feierabend (Gordon-Scholar, Director of Music Education) zur jährlichen Musikpädagogikweihnachtsfeier zu sich in die Hartt School ein.

Und dann ist da ja auch noch Weihnachten, heieiei...!

Sonntag, 9. November 2008

Sam moved in.

Wir haben einen neuen Mitbewohner. Sein Name ist Sam, er ist sehr schüchtern und versteckt sich momentan zu unser aller Freude unter dem Spülbecken im Badezimmer.

New Roommate

Dienstag, 4. November 2008

The votes are in.

11:00 PM

An der Westküste ist es jetzt 8:00 PM, die Wahllokale schließen. Kalifornien hat größtenteils mit Wahlcomputern gewählt, daher kommen die Ergebnisse beinahe sofort in der Redaktion an.

Momentan steht es 297:145 für Obama.

Mit Kalifornien sind gleich 55 Electoral-Stimmen auf einmal für Obama eingegangen. 270 Stimmen sind für den Sieg benötigt. Das ist ein Vorsprung, den McCain nicht mehr aufholen kann.

Der Moderator auf ABC erklärt Barack Obama auf der Basis von sehr wahrscheinlichen Hochrechnungen zum "President-Elect".

11:05 PM

McCain hält seine "Concession-Speech". Erstaunlich respektvoll beschreibt McCain die vergangene Kampagne. Er bedankt sich bei seinem Konkurrenten für den fairen Wettkampf, stottert noch ein paar Mal und tappst dann mit einem Kloß im Hals von der Bühne, gefolgt von einer stöckelnden Sarah Palin, welche Russland von ihrem Haus aus sehen kann.

11:38 PM

338:155.

11:59 PM

Obama läuft mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern auf die Bühne, auf der er gleich seine "Acceptance-Speech" halten wird. Sehr würdevoll und bescheiden nimmt er den Jubel seiner Anhänger entgegen.

Obama hält seine Rede frei und sicher. Verspricht sich kein einziges Mal. Dankt allen, die ihm geholfen haben. Und streift die großen Themen:
  • The American Dream
  • Equal Chances
  • Stabilizing the economy
  • Civil Rights Movement
  • Terrorism
  • Chance is possible
Und, mein Lieblingsthema
  • Re-establish alliances
Wenn ich auch sonst kritisch bin, nehme ich Obama seine Versprechen ab. Seine Stimme ist fest und sicher, sein Gesichtsausdruck ehrlich und direkt, und für mich das Wichtigste: Nach allem was ich über seine Herkunft gelesen habe, hat er ein solides Wertesystem, nach welchem er seine Legislatur hoffentlich ausrichten wird.

12:20 AM

Wikipedia macht Überstunden. Als ich eben nach dem Alter von Joe Biden schauen wollte, wurde er dort bereits als "Vice-President-Elect" betitelt.

12:49 AM

Die Wahl hat gleich mehrere Rekorde erziehlt:
  • Obama ist der erste demokratische Präsident seit Lyndon B. Johnson, der nicht nur die Electoral-Votes, sondern auch die Popular-Votes für sich gewonnen hat.
  • Den absoluten Zahlen nach haben in dieser Wahl mehr Wähler ihre Stimme abgegeben als je zuvor (über 100.000.000). 
  • Mehr junge Wähler als je zuvor haben für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten gestimmt.
12:56 AM

Dave Axelrod--Obamas "Chief Strategist"--gibt seinen Senf zur Wahl ab. Erste Spekulationen über ein mögliches Obama-Kabinett. 

12:59 AM

Ein kurzer Blick auf die Senatssitze.

Laut Hochrechnung: 56 (Dem) vs. 40 (Rep). 4 Sitze sind noch vollständig offen. Obama wird also in seiner Arbeit vom Senat unterstützt werden.

Die Wahlanalysten (und McCain) sprechen von einem Tsunami-Effekt: Obama hat seinen Job dermaßen gut gemacht, dass die demokratischen Kandidaten für den Senat auf Staatenebene von seiner Energie profitieren.

1:08 AM

Der Akku meines Laptops ist fast leer. Und ich bin zu faul, das Ladekabel zu holen.

Werde mich nun also ins Bett begeben und von einer baldig besseren Welt träumen. 

Samstag, 1. November 2008

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Und es nimmt auch etwa tausendmal mehr Platz ein, wie Martin Rupp vor wenigen Tagen richtig bemerkt hat.

Also, um Platz zu füllen und viel zu sagen, hier ein weiteres Update in Bildern.

Our House

Stairway

Mehr Herbst.

New Haven Sound

Mittwoch, 15. Oktober 2008

"And soon I'll hear..."



Mir ist, als hätt' der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Sich nun in einen großen Farbtopf hat schmeißen müssen um sich mal ordentlich darin zu suhlen.



Meine Güte! Nur gut, dass der deutsche Herbst den amerikanischen Herbst nicht sehen kann, sonst würde der glatt in die Luft gehen vor Neid.

Oh, und: Für alle, die sich wundern, woher auf einmal die Bilder kommen:

Viel zu spät ist mir aufgegangen, dass eines der vielen, tollen, neuen, und praktischen Features meines tollen, neuen und praktischen MacBooks eine integrierte Kameria ist. Mmmmist.

Grad Student Office

Eine unglaubliche Annehmlichkeit in deren Genießlichkeit ich als Schein-amerikanischer Student befindlich bin, ist ein eigenes Büro. Inklusive mir studieren hier momentan acht Grad Students Music Education. Zur Wiederholung: Grad Students sind die mit den langen Haaren, die noch nicht oder nicht mehr arbeiten wollen und also ihren Master machen wollen. Und da man (exklusive mir) hier für das Studium ordentlich blechen muss, wird auch einiges von der Einrichtung verlangt.

Wir acht haben also einen eigenen Raum mit eigenem Kühlschrank, Kaffeemaschine (s. auch "[...] mit amerikanischem Kaffee"), Staubsauger, Mikrowelle (natürlich), Klimaanlage (unnatürlich), sechs Schreibtischen und zwei Stühlen. Einen dritten Stuhl mussten wir letzte Woche unter Lebensgefahr aus den Überaumen klauen, weil Pierre - ein nerviger, konservativer und liebenswürdiger Dirigentenstudent - des Stehens überdrüssig war.

Hier ein paar Eindrücke, entstanden in stetig schwindenden Mußestunden:



Sonntag, 12. Oktober 2008

Vocal Studies Division Faculty Recital

So oder so ähnlich werden hier die Konzertabende in der Hartt School betitelt.

Gestern Abend wohnte ich zusammen mit einer Freundin einem Konzert von Professorin Cherie Caluda (Sopran) bei. Überraschenderweise (jedenfalls für mich) waren die meisten vorgetragenen Stücke deutsche Lieder! Denn wenn es auch weltweit mehr deutsche als englische Lieder gibt (hier: "Lied" als Gattung!), hätte Mrs. Caluda für den Abend sicher auch auf englische Titel zurückgreifen können.

Hat sie aber nicht. Stattdessen beeindruckte sie mich mit einer unglaublichen Präsenz auf der Bühne und einer fehlerfreien deutschen Aussprache. Lediglich das eine oder andere "ich", "ach" oder "sein" war irritierend.

Auf dem Programm standen Mozarts "Abendempfindung", Wolfs "Mörike-Lieder", Lieder von Schumann und Brahms, sowie Debussys "Proses Lyriques". Letztere Titel natürlich in Französisch, und für mich neu. Abgesehen davon, dass ich mit impressionistischen Texten nicht viel anfangen kann (denn wer kann die ureigenen Eindrücke impressionistischer Autoren wirklich nachvollziehen?), hat mich das Lied "De Soir" aus dem Zyklus unmittelbar an meine Zeit in Heidelberg erinnert. Die Tonsprache des Stücks spiegelt ziemlich genau meine Empfindungen wider, die ich habe, wenn ich an die Jahre 1984 - 1989 zurückdenke.

Zum Schluss wurde es dann doch amerikanisch: Drei wunderschöne Standards namens "Bewitched", "To Keep My Love Alive" und "Star Dust", begleitet vom unglaublichen Mr. Schiano, der, wie ich nun weiß, nicht nur super Theorie unterrichtet, sondern auch wunderschön Klavier spielt.

Customs Service is a bitch.

Es scheint ganz so, als hätte der amerikanische Zoll meine Pakete, auf die ich seit gefühlten fünf Monaten warte, in Beschlag genommen.

Die Behörde für Customs & Border Protection (CBP) dazu:

"If CBP has detained your package for some reason-for example, lack of a proper invoice, bill of sale, or other documentation, a possible trademark violation, or if the package requires a formal entry, the CBP International Mail Branch holding it will notify you of the reason for detention (in writing) and how you can get it released. When you have fulfilled the requirements necessary to effect release, CBP will clear the package, note how much duty is owed, and return it to the Postal Service for delivery. Usually, you will receive notification in a matter of days, but it can take as long as 30-45 days."

Hm!

In den Paketen befinden sich neben überlebenswichtigen warmen Klamotten (ja, hier wird es KALT!) bereits erwähnter Steckdosenadapter, ohne welchen ich weder meine Kamera noch mein gutes Sony Ericsson-Handy aufladen kann. Ich erwäge bereits, die Staaten auf Schadensersatz wegen im Voraus verlorener Erinnerungen aufgrund fehlender bildlicher Dokumentationsmöglichkeit zu verklagen. Ist bestimmt nicht schwer, einen Anwalt dafür zu finden...

Morgen werde ich in der Sache jedenfalls mal zur Post stiefeln und eine "parcel tracer action" in Auftrag geben. Dummerweise ist der United States Postal Service (USPS) vergleichbar mit alten Internetroutern und verliert im Volksmund mehr Pakete als er tatsächlich abliefert.

Aber: Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Samstag, 11. Oktober 2008

Republicans

Die Republican Party ist für mich sowas wie der Pausenhof-Bully der amerikanischen Politik. Mit dem Unterschied, dass die Reps verdammt viel Kohle haben und dummerweise nicht auf den Mund gefallen sind. Wobei Bush die Regel bestätigt.

In Diskussionen geht es regelmäßig darum, beim poteniellen Wähler Angst zu schüren und ihn dann wissen zu lassen, dass nur die Republican Party weiß, wie man mit den mannigfaltigen Bedrohungen umgeht.

Als Bullies bezeichne ich sie, weil sie nachweislich Unwahrheiten über politische Gegner streuen und ganz genau wissen, dass die Betroffenen sich nur tiefer in den Schlamm reden, sollten sie sich zu wehren versuchen.

Ein Barack Obama, von dem es z. B. heißt, er sei Moslem, macht sich umso verdächtiger, je stärker er dieses Gerücht abstreitet. Unglaublich, aber gängige Praxis in republikanischen Kreisen.

Nun scheinen die Reps den Bogen allerdings überspannt zu haben.

Es versteht sich von selbst, dass der offizielle Präsidentschaftskandidat den Konkurrenten für einen ehrbaren amerikanischen Christen hält. Nachdem McCain auf einer Wahlkampfrede vor versammelter erzrepublikanischer Mannschaft Obama (wahrscheinlich der Publicity wegen) verteidigen wollte, wurde er von den Wählern in spe ausgebuht und als Verräter beschimpft. Furcht führt zu Angst, und Angst führt zu Hass, oder wie war das? Nun steht McCain vor einem Haufen aufgebrachter und verunsicherter Anhänger und scheitert beim Spagat zwischen Wahlkampf für seine Partei und notwendigem Respekt für Obama.

They say that everything you do will eventually come back and bite you in the ass. How true...

Freitag, 10. Oktober 2008

Die Qual der Wahl

Bisher habe ich hier noch kein Wort über die bevorstehenden Wahlen verloren. Nachdem ich nun aber die vorletzte Debatte gesehen und verschiedene Artikel gelesen habe, will ich doch mal meinen Augenzeugensenf dazugeben...

Presidential Debates

Am Dienstag, den 07. Oktober wurde auf mehreren öffentlichen Sendern die zweite von drei Presidential Debates übertragen. Ich hatte davon nur per Zufall von meinem Prof erfahren, bei dem ich eine Stunde vor Sendungsbeginn eine Klausur abgegeben hatte. Die lief übrigens sehr lala. Der Prof jedenfalls (Thomas Schuttenhelm, Musikgeschichte) ist politisch sehr aktiv und am Weltgeschehen interessiert. Da die Klausur schnell vorbei war und ich auf meinen nächsten Bus lange hätte warten müssen, war er so nett, mich nach Hause zu fahren. Auf dem Weg erklärte er mir in wenigen Sätzen viele Details über das amerikanische Wahlsystem, die ich schon wieder vergessen habe; er empfahl mir allerdings mit Nachdruck, die Debatte anzuschauen. Wenn schon nicht, um mir eine Meinung zu bilden, dann wenigstens der Unterhaltung wegen.

Und es war ein guter Tipp.

Die Show fand in der Belmont University statt, in Nashville, Tennessee. Moderator: Tom Brokaw (bekannt durch "Meet the Press"). Jede "Runde" wurde mit einer Frage aus dem Publikum eröffnet (wahrscheinlich sorgfältig ausgewählt), auf die jeder Kandidat im Wechsel zwei Minuten lang antworten sollte; anschließend eine kurze Debatte (eine Minute pro Kandidat) zu einem von Tom gegebenen Thema. Um Punkt 9.00 schüttelten sich die Kandidaten die Hände, auf eine "faire Debatte". Obama hatte zuvor den Münzwurf für sich entschieden und durfte anfangen.

Die Fragen aus dem Publikum waren gut gewählt. Hätten die Kandidaten auf die Fragen auch geantwortet, dann wäre ich jetzt um ein klares Bild der Positionen beider Parteien reicher.

Hamse aber nicht. Stattdessen lief das (schematisch) in etwa so ab:

Judy: "Das Dach meines Hauses hat Löcher, meine Kinder sind ungebildete Rotzlöffel und ich war seit zehn Jahren nicht mehr beim Zahnarzt. Was denken Sie dagegen zu tun, sollten Sie zum Präsidenten gewählt werden?"

McCain: "Judy, vielen Dank für deine Frage, es ist eine exzellente Frage, und lass mich dir versichern, dass viele Mit-Amerikaner Löcher in Dächern haben. Wir alle fühlen uns manchmal genau so, wie du dich gerade fühlst. Aber das ist genau das, was Amerika groß gemacht hat, meine Freunde, und darauf will ich bauen: ein unglaublicher Wille eint die stolzen Bürger dieses großartigen Landes. Derselbe Wille, der nach den terroristischen Anschlägen von 9/11 in den Tränen jedes patriotischen Amerikaners zu sehen war. Dieses Land steht weit entfernt vom Abgrund, meine Freunde, wir sind nach wie vor das mächtigste Land der Welt, wir haben dem Terrorismus nach 9/11 den Krieg erklärt und die Verantwortlichen gefasst.

Obama hat übrigens vor 5 Jahren für ein Gesetz gestimmt, in dem ein Passus ge-gen Sub-ven-tio-nie-rung von Dachbauten enthalten war. Ich will meinen wertgeschätzten Konkurrenten nicht schlechtreden, ich zitere lediglich Fakten.

Für die Zahnarztkosten wird jeder Amerikaner - sobald ich Präsident bin - $5000 Steuerrückzahlungen erhalten, und deine Kinder gehören mal so richtig versohlt."

Zugegeben...

Der letzte Satz war bis auf die $5000 (ein echtes Statement!) erfunden. Und der Rest dramatisiert. Aber McCains Gestus ist authentisch wiedergegeben.

Für Obama ersetze man einfach "meine Freunde" mit "fellow Americans" und denke sich das Ganze etwas eleganter und ein klitzekleines bisschen weniger patriotisch vorgetragen. McCain ist nämlich nicht nur alt und sieht so aus, nein, er redet auch so.

Obama kam bei der Sache allerdings sichtlich besser weg. Vergleichbar mit Schröder vs. Stoiber Anno 2002. Er überzeugt mich auf jeden Fall 100mal mehr, alleine schon dadurch, dass mit ihm ein junges und demokratisches Kabinett die Regierung übernehmen würde. Nicht die ewig gleich alten Schergen aus BushBush-Kreisen.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

A Capella

Vor ein paar Wochen hatte mich Aiden gefragt, ob ich nicht für einen seiner Freunde Klavier spielen könnte. Sein Name ist Vernon und er leitet eine A Capella-Gruppe an der Uni, die sich bescheidenerweise "Excelsior" nennt. Vernon wollte ein paar Casting-Sitzungen für neue Mitglieder abhalten und brauchte dafür jemanden, der Tonleitern spielen und einfache Songs begleiten kann. Damals noch unterbeschäftigt, meldete ich mich natürlich sofort zur Stelle.

Vernon ist ein sehr lustiger Zeitgenosse, und als ebenso unterhaltsam stellte sich die gesamte Gruppe heraus. Die Songs sind zwar größtenteils aus dem Pop-Bereich; dafür wird bei den Proben viel gelacht und oft treffen sich die Mitglieder anschließend zu einem gemütlichen Dinner bei einem der Sänger zuhause. Jeder zweite Satz wird mit einem genital-lastigen Witz eingeleitet. O-Ton Vernon: "Liz, I need to show you something, and it's not my penis." Unnötig zu erwähnen, dass er diese Kommentare nebensächlich, beinahe uninteressiert und mit trockenstem Ausdruck abliefert.

Nach den Castings war die Gruppe um drei Sänger reicher. Ich erklärte mich bereit, für die nächste Probe am Klavier bereit zu stehen. Was fatale Folgen haben sollte: Ich stellte bei eben jener Probe eine Woche später fest, dass die Proben bisher von einem ehemaligen Musikstudenten geleitet worden waren - und Vernon studiert Creative Writing im Hauptfach... Mit anderen Worten: Vernon scheint keine Ahnung von Musik zu haben (abgesehen davon, dass er eine geniale Soul-Stimme hat), geschweige denn, einen Chor zu leiten.

[insert Joe's pondering about time allotment, saying "no" and being reasonable here]

Naja. Ich bin nun also Musical Director von Excelsior und helfe den Jungs und Mädels, ihre jeweiligen Stimmen einzustudieren und frei und locker zu singen. Ich hab mir ja schon gedacht, dass ich in meinem weiteren Leben ums Dirigieren nicht herumkommen würde - aber dass es mich so bald einholt...

Montag, 6. Oktober 2008

Ein langer Tag...

... neigt sich dem Ende zu. Ebenso der Akku meiner Kamera. Beides wäre im Prinzip kein Problem; allerdings habe ich zum einen meinen Stromadapter in Deutschland gelassen (kann den Akku also nicht laden) und warte darauf, dass das Päckchen mit Nachsendungen bei mir ankommt und ich bin zum anderen geflasht von dem Stress, der sich hier nach ein paar Wochen Studium zu meiner Überraschung nun doch entwickelt. 

Die nächsten Fotos kommen also frühestens in einer Woche, und ich sitze mehr oder weniger Tag und Nacht über meinen Büchern und lese von englischsprachiger Musiktheorie, Musikgeschichte der Renaissance, Neurophysiologie, zeitgenössischen Lerntheorien und der Kunst des kritischen Denkens.

Die gute Nachricht: Ich häbe die Ümläüte äüf meinem MäcBöök gefünden!

Stress

Nach etwa 5 Wochen Studium in den Staaten nehme ich meine Bemerkungen über Langeweile, Unterbeschäftigung und lockeres Leben mit Nachdruck zurück. Wenn der amerikanische Student auch unverhältnismäßig viel für sein Studium zahlen muss, wird den Graduate Students hier einiges abverlangt. Während man in Deutschland für ein Seminar für gewöhnlich eine Hausarbeit und evtl. ein Referat pro Semester vorbereiten und abliefern muss, wird hier jede Woche Bilanz gezogen.

Für jeden Kurs muss ich zwei bis drei Bücher kaufen (natürlich mehr als teuer) und darin pro Woche ein bis zwei Kapitel lesen. Das geht an die Substanz, da die Bücher erstens auf Fachenglisch geschrieben sind und wir zweitens zu jedem Kapitel einen Haufen Fragen beantworten und die Antworten abgeben müssen. Eine Endnote in einem Seminar setzt sich also zusammen aus den wöchentlichen Aufgaben, einem Referat, einer Hausarbeit und - ja! - der mündlichen Beteiligung. Finde ich interessant, zumal die Profs hier verpflichtet sind die Notengebung so transparent wie möglich zu machen. Wer darin scheitert, läuft Gefahr, von seinen Studenten verklagt zu werden...

Konzerte

Ich hab in der Zwischenzeit immerhin schon zwei großen Konzerten beigewohnt. Beides waren College-Orchester, aber die Qualität konnte sich sehen lassen! Vor allem das Yale Symphony Orchestra in New Haven hat mich mit Rimski-Korsakow, Strauß und Vaughan Williams umgehauen. Gigantisch.

Und erst letzten Freitag war dann das hiesige Hartt Symphony Orchestra an der Reihe. Verdi, Sibelius und Tschaikowski. Von letzterem das 1. Klavierkonzert, mit Oxana Yablonskaya (Professorin an der Hartt School) als Solistin. Die gute Frau ist 70, haut einem aber trotzdem die Akkorde um die Ohren, dass es kracht. Ihre Energie war so mitreißend, dass das Publikum fünf Minuten lang Standing Ovations lieferte, bis sie schließlich noch eine Zugabe spielte.

Impro

Vergangenen Mittwoch habe ich die erste komplette Show meiner zukünftigen Improgruppe gesehen. Diesmal noch ohne mich, da wir erst eine Probe gemeinsam hatten. Für mich wäre das kein Hindernis, die Kollegen meinen aber, unsere Stile seien so unterschiedlich, dass wir uns erst noch aneinander gewöhnen müssten. Es macht großen Spaß, mal wieder eine feste Improgruppe zu haben - allerdings vermisse ich bei Stop Laughing Mom eine solide Grundausbildung. Sie sind kreativ und lassen ihren Gedanken freien Lauf; nur rennen sie dummerweise ständig Türen ein, laufen durch Tische, stellen Tassen ins Nichts und dekorieren das imaginäre Bühnenbild am laufenden Band um. Das würde Stehgreif & Guck nach gestrengem Training unter Becherer / Crumbs nicht passieren, da bin ich mir sicher!

Dazu kommt, dass sich die Gruppe auf dem Campus zwar großer Beliebtheit erfreut (ca. 300 Zuschauer pro Show); gleichzeitig lassen sie sich aber eindeutig zu viel vom Publikum gefallen. Wenn in Ladenburg der letzte "Porno"-Rufer vor ca. einem Jahr eines Besseren belehrt wurde, so werden SLM hier bei der Frage nach einem Haushaltsgegenstand von Vibratoren, Dildos, Suppositorien und ähnlichen, ähm, Hygieneartikeln regelrecht erschlagen (wer will, der nehme es wörtlich *g*). Das in den Griff zu kriegen ist nicht einfach, also übe ich schonmal fleißig Barry White-eske Disko-Schnulzen zu improvisieren...

Theorie & Gehörbildung

Ich habe hier zwei Kurse bei zwei brillanten Lehrern, namens Gabor Viragh und Michael Schiano. Beide sind extrem exzentrisch und erreichen einen Großteil des studentischen Wissenzuwachses hauptsächlich durch außergewöhnliche Anekdoten.

Für Musihochschüler: Viragh ist sowas wie der ungarische Zwillingsbruder von Hervé Laclau. Er ist großer Fan von Bartòk, Kurtag und Kodály. Ich lerne hier also Solfège mit movable 'do' und 'la'-based minor. Sehr lohnenswert! Ich frage mich, warum das nicht an der Hochschule angeboten wird.

Schiano wiederum hat es fertig gebracht, mir innerhalb einer einzigen Sitzung die gesamte amerikanische Harmonielehre beizubringen. Seine Analogien zur Sprache sind überaus hilfreich, und er kann so ziemlich jede Harmonieregel anhand von Beispielen aus der Klassik UND aus dem Pop belegen. Momentan riecht bei mir alles nach Leistungsfach Musiktheorie...

Jazz & Klavier

Ich nehme außerdem Stunden bei Pete Woodard, dem Leiter des hiesigen Jackie McLean-Jazz-Instituts. Ursprünglich ein alteingesessener Jazzpianist, und trotzdem fühlt er sich auch bei Chopin, Bach und Liszt pudelwohl. Ideal für mich, wenns um Crossover geht. Momentan übe ich noch meinen letzten Beethoven zu Ende (Sonate in c-Moll, Op. 10 Nr. 1) und bereite mich gleichzeitig auf ein bisschen Kammermusik vor: Die "Picnic-Suite" von Claude Bolling.
Sehr schöne Musik, für Gitarre, Querflöte und Klaviertrio. Diese Musik lebt zu gleichen Teilen von barocker Eleganz wie von dem Drive, den ein Jazz-Klaviersolo im Swing mit sich bringt.

In der Kürze...

Mir wurde übrigens rückgemeldet, dass meine Beiträge hier zu lang sind. Hab mich also mal hingesetzt und den ganzen Kram gelesen, den ich hier bisher so veröffentlicht habe. Mein Urteil: Stimmt!

Ich werde also versuchen öfter mal was zu schreiben. Falls ich das mal nicht schaffen sollte, werde ich mein Geschreibsel einfach in mehrere Beiträge aufteilen, so wie hier. Das ist dann zwar ein rein psychologischer Trick, den bestimmt jeder durchschaut - aber es ist irgendwie trotzdem leichter zu lesen. Wer mir nicht glaubt, der schlage nach:

Walters, Darrel, "The Readable Thesis. A Guide to Clear and Effective Writing". Avocus Publishing, Inc., 1999.

Dienstag, 9. September 2008

Von "A" wie Apple bis Z wie "Zum Teufel mit amerikanischem Kaffee"

So, Zeit fuer ein groesseres Update. Einiges ist Geschehen seit meinem letzten Eintrag und darueber hinaus versuche ich seit zwei Stunden krampfhaft, mich irgendwie zu beschaeftigen. Studieren in den Staaten ist erstaunlich zeitunaufwendig - und das, obwohl ich mit 13 Credits in diesem Semester mehr Credits als so manch anderer Graduate Student habe. Aber beginnen wir von vorne...

Apple - Letzten Freitag habe ich mir nun endlich einen Computer zugelegt. Und jawohl, ich schreibe diese Zeilen 1. von zu Hause aus, 2. ueber eine ComCast-Kabelverbindung mit bis zu 2 Mb/s Downstream und 3. auf meinem hoechsteigenen MacBook Pro. Die drei Wochen ohne digitales Zuhause waren eine interessante Erfahrung, moechte ich sagen. Andererseits gestaltet es sich doch erstaunlich schwer, ohne digitales Adressbuch, eigene Dateien und andere moderne Accessoires seinen kommunikativen Verpflichtungen nachzkommen. Will sagen - erst heute komme ich Dank Technik dazu, eine Rundmail mit meinen aktuellen Kontaktdaten zu verschicken. 

Das Geraet ist aber auch sonst ein Segen - fuer umgerechnet 1.600 Euro (danke, Weltmarkt!) liefert mir der handliche und formschoene graue Kasten alles, was ich fuer Studium und Hobbies brauche. Ausserdem gab's noch nen schmucken iPod Touch 16 GB gratis obendrauf, und das alleine war fuer mich Argument genug!

Was mich wiederum nachdenklich gestimmt hat, war die Apple-Info-Veranstaltung, die ich am selben Tag besucht habe. Der University of Hartford ist ein Bookstore angegliedert, in welchem ich meinen Kauf getaetigt habe. Dort arbeiten gleich drei von Apple ausgebildete Berater (alles Studenten), ausserdem ist der Universitaet ein offiziell bei Apple angestellter "Student Representative" zugeteilt. Waehrend der Veranstaltung informierten uns abwechselnd der Bookstore-Inhaber, einer der Berater, der Representative, der Direktor der Hartt School, der Leiter der IT-Abteilung der Uni und ein noch offiziellerer Apple-Mitarbeiter ueber unser Glueck, ab jetzt zum auserwaehlten Kreis der Mac-Besitzer zu gehoeren. Waehrend der naechsten Stunde wurde die Gruppenzwangalarmglocke in meinem Kopf zunehmend lauter; und gluecklicherweise hielt mich mein Ueber-Ich davon ab, vor 50 anwesenden Studenten und Lehrern aufzustehen und wild mit Zitaten aus "Clockwork Orange" und "The Prisoner" um mich zu werfen.

Apple hat jedenfalls Ahnung von Kundenakquise. Und waehrend sich Microsoft auf seinem Monopolstatus ausruht und Linux & Co. es sich in ihrer Nerd-Nische gemuetlich gemacht haben, kuemmert sich Apple aktiv um einen stetig wachsenden Kundenkreis. Das Elegante an der Sache: Weil mit Apple alles so einfach ist, solange man AUSSCHLIESSLICH Apple-Produkte benutzt, sind Szenarien wie "Cyberdine" durchaus moeglich. Alles ist vernetzt, alles wird einfacher, simpler, ferngesteuerter, automatischer...

Autos - In Amerika sind die Entfernungen bereits zwischen benachbarten Staedten relativ gross. Wer kein Auto hat, ist aufgeschmissen. Gluecklicherweise habe ich wenigstens mein Fahrrad, oder fuer groessere Entfernungen eine Handvoll freundlicher Menschen, die mich zu weiter entfernten Zielen chauffieren. 

Obwohl in den Staaten so langsam ein Umdenken in Sachen Umwelt stattfindet, schluckt das Durchschnittsauto immer noch 10 l / 100 km und eine vierkoepfige Familie kauft sich ohne gross nachzudenken besser doch gleich den Kleinbus - alles andere waere zu klein. Ausserdem HAT wirklich JEDER ein Auto. Mit 17 die ersten Fahrstunden, Punkt 18 den Lappen und gleichzeitig etwas Fahrbares; fuer gewoehnlich von den Eltern finanziert. Und die meisten meiner Kollegen an der Uni fahren wirklich schicke Modelle...

Was das Umdenken angeht: Die Entwicklung von spritsparenden Hybridmodellen schreitet proportional zur Hoehe des momentanen Benzinpreises voran - welcher allerdings dank Subventionen immer noch weit niedriger ist als der Preis in Europa. Die Logik liegt auf der Hand: Teures Benzin wuerde den Autobesitzer in spe davon abhalten, teure Autos zu kaufen und diese auch ausgiebig zu fahren - also wird der Preis solange gedrueckt, bis die Subventionen kostspieliger sind als der Gewinn durch den Verkauf neuer Autos. Und bis dahin dauert es noch, zumal momentan ueberlegt wird, die Oelreserven UNTER den Kontinenten anzuzapfen. Fuer mich ein etwas beunruhigender Gedanke, zumal ich gerade "Der Schwarm" von Frank Schaetzing lese (durchaus spannend - danke, Martin...!).

Studium - Ja, studieren tu ich auch noch nebenbei. Wie oben bemerkt habe ich mit meiner Beraterin eine Study Load von 13 Credits ausgearbeitet. Darin enthalten sind:

  1. Wiederholungskurse fuer Theorie und Geschichte. Offenbar habe ich in den Einstufungstests nicht ausreichend gut abgeschnitten, was angesichts der unbekannten englischen Fachbegriffe fuer mich keine Ueberraschung ist. Dasselbe ist allerdings auch ungefaehr der Haelfte meiner des Englischen durchaus maechtigen Mitstudenten passiert.
  2. Ein Seminar ueber veschiedene Ansaetze, Musik zu unterrichten. Basiert auf neuesten Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften - sehr spannend, auch aus psychologischer Sicht. Ausserdem sehr unterhaltsam, da wir hier nur zu dritt sind.
  3. Ein Kurs fuer Zoltan Kodalys Solfege-Ansatz. Hier lerne ich zusammen mit etwa 20 anderen Opfern, wie man eine Melodie vom Blatt in Tonsilben singt und das Ganze mit Handzeichen unterstuetzt. Ein amuesanter Bartok-Fan aus Ungarn als Dozent.
  4. Ein Seminar zum Thema "Research & Writing". Fuer MuHo-Studenten: Das ist Willam in internationalen Standards und mit einem durchaus gebildeten Musikwissenschaftler als Dozent.
  5. Ein Kolloquium ueber Forschung in der Musikpaedagogik. Hier sind wir zu acht, ebenfalls ein sehr netter Haufen. 

Die Hartt School ist fuer studentische Belange hervorragend ausgestattet: Wir haben einen Computerraum mit einsatzbereiten Macs fuer Toningenieure und Komponisten; einen Raum mit mehreren Digitalpianos fuer stummes Ueben und Aufnahmen ueber dort eingerichtete Computer; ein eigenes Tonstudio mit drei aeusserst netten und kompetenten Techniker(inne)n; viiiiele Raeueme zum Ueben (bisher habe ich noch immer einen freien Raum gefunden); und eine frisch gebaute und eroeffnete Konzerthalle ausserhalb (neben mehreren kleinen Konzertsaelen in der Hartt School selbst).

Als einziges Manko moechte ich hier die Qualitaet der Instrumente anfuehren: Auch wenn es sehr viele Raueme mit Fluegeln oder Klavieren gibt, sind die meisten verstimmt oder klingen nicht schoen, oder beides. Das liegt zum grossen Teil wohl daran, dass das Gebaeude aus ominoesen Gruenden vorsintflutlich schlecht isoliert ist (--> grosse Temperaturschwankungen und hohe Feuchtigkeit) - andererseits kann es aber auch sein, dass sich schlicht und ergreifend niemand um die Instrumente kuemmert. Solange noch alles Tasten dran sind, wird offensichtlich nichts unternommen. 

Theater - Letzten Mittwoch wurden Probespiele fuer die Campus-interne Theatergruppe "Stop Laughing Mom" abgehalten. Wie immer hatte ich Glueck: der bis dato engagierte Musiker hat letztes Semester sein Studium abgeschlossen, die Stelle des Pianisten war also frei. Nachdem ich auf Zuruf ein paar Takte dieses und jenes improvisiert hatte (und nachdem sich niemand sont fuer die Stelle interessiert hat, hihi...), wurde ich vom Fleck weg engagiert. SLM haben eine stehende Fangemeinde, die alle zwei Wochen das groesste Auditorium der Bibliothek fuellt (knapp 200 Sitzplaetze). Ausserdem verlangen die Jungs & Maedels lediglich $1 Eintritt, was dem ganzen einen netten subversiven Touch verleiht. Ihr Stil scheint stark in die Richtung der Comedy-Impro-Show "Whose Line is it anyway" zu gehen, die hier in den Staaten recht beruehmt ist. Vorbild fuer SLMs Methoden und Buehnenphilosophie ist definitiv Chicagos "Second City", der Ursprung des amerikanischen Improtheaters (gegenueber kanadischem und britischem...). 

Die erste Probe ist am 17. September, eine Woche vor der ersten Show - ich bin gespannt und uebe fleissig Stilimitationen!

Wetter - Mark Twain (dessen Haus in Hartford ich uebrigens letzte Woche besichtigt habe) hat einmal gesagt: "If you don't like the weather in New England, just wait a few minutes."

Ich wuerde noch weiter gehen und die Minuten durch Sekunden ersetzen. 

Im Sommer ist es hier jedenfalls affig heiss. 30 Grad Celsius sind Standard - der einzige Unterschied tagsueber liegt in der Luftfeuchtigkeit. Und die nimmt regelmaessig tropische Ausmasse an, solange der Hurricane aus dem Sueden noch nicht hier eingetroffen ist. Unter diesen Umstaenden verstehe ich nun auch, warum hier JEDES Apartment mit einer Klimaanlange ausgeruestet ist. Die Hitze wuerde ich ja noch aushalten, aber die Luftfeuchtigkeit sorgt dafuer, dass man mit jedem Schritt gefuehlte 20 Liter Schweiss absondert. 

Es kann allerdings immer sein, dass sich wie aus dem Nichts eine Regenfront am Himmel auftut und man von einem kuehlenden wenn auch sehr nassen Platzregen ueberrascht wird. Gewitter sind damit meist auch an der Tagesordnung. Nach solchen Schauern ist es angenehm kuehl (um die 25 Grad) und: nicht mehr feucht! Wenn der Schauer aber kein Hurricane war, stabilisiert sich die Wetterlage in wenigen Minuten wieder auf Regendwaldniveau.

"WENN!", denn: Vorgestern nacht hatten wir hier unseren ersten Hurricane, namentlich Hannah. Hannah hatte sich den ganzen Samstag ueber die Ostkueste entlang Richtung Norden hochgearbeitet und dabei mehrere Ueberschwemmungen mit Todesfaellen verursacht. Der Sturm selbst war nicht das Problem - vielmehr war es das Wasser, dass er mit sich brachte... Die Inseln im Bermuda-Dreieck waren komplett ueberflutet. Ich erfuhr denn auch, dass der Campus in Hartford regelmaessig unter Wasser steht, weil ein putziges Baechlein mittendurch fuehrt. Welches sich, natuerlich, bei Regen zum reissenden Strom entwickelt. 

Hannah war kein allzu starker Hurricane (lediglich Stufe 1), allerdings schob sie eine verdaechtig schraeg regnende Gewitterfront vor sich her. Und so kam es zu folgender Begebenheit:

Als der Regen in Hartford angekommen war, war es bereits 11 Uhr nachts. Ich sass gerade noch an meinem Rechner, als ich ploetzlich einen Hauch Feuchtigkeit an meinem linken Oberarm spuerte. Ich schaute nach links und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass das Wasser auf der Innenseite meines Fensters herabregnete. Schnell brachte ich meine Geraete in Sicherheit und weckte meine Mitbewohner (korrigiere: weckte Aiden, und zerrte George von seinem Computer weg). Es stellte sich schnell heraus, dass nebem meinem Fenster noch eines im Esszimmer und das Fenster von Georges Zimmer undicht waren. Er hatte es nur deshalb nicht bemerkt, weil er gerade eine Schlacht in "World of Warcraft" geschlagen hatte.

Kurzerhand sammelten wir Toepfe und Pfannen, um das Wasser aufzufangen und saugten das Groebste mit Kuechenpapier auf. Ich informierte unsere Vermietergesellschaft ueber die Notfall-Hotline, welche uns allerdings lediglich empfahl, Handtuecher auszulegen. Bevor der Regen stoppt, koenne man eh nichts unternehmen. Hurra. Leicht manisch konstruierten wir aus Schery Auffangvorrichtungen aus Muellsacken, Duct-Tape und Bratpfannen. Seltsamerweise funktionierten diese hervorragend und der Regen hoerte gegen 1:30 nachts denn auch wieder auf... 

Von der ganzen Sache habe ich auch Fotos geschossen - allerdings ist der Akku der Kamera gerade leer und ich kann den Adapter fuer das Ladegeraet nicht mehr finden. Was mich an meinem Geisteszustand zweifeln laesst, da ich den Adapter mit Sicherheit mitgekommen habe und es in meinem Zimmer nicht viele Plaetze gibt, wo ich ihn haette verstecken koennen. Soll heissen: die Bilder folgen nach.

Thus concludes my recollection of recent events - ich werde mich jetzt doch mal wieder den schwarzen und weissen Tasten widmen, sowie den naechsten Artikel ueber Gehirn und Gedaechtnis in "Brain Matters" lesen. 

Cheerio, 
Joe

Donnerstag, 28. August 2008

Picture Time!

Aloha!

Mittlerweile habe ich einige Fotos von meinem neuen Zuhause geschossen. Und dank der ueberall auf dem Campus frei zugaenglichen Macs konnte ich selbige auch schon auf meine externe HDD uebertragen um sie nun hier dem geneigten Blog-Leser zu zeigen.

I give you:


A Brief History of (my) Time (in Hartford so far) [illustr.]

Sonntag, 24. August 2008

Flashback

So... obwohl heute Sonntag ist und die ganzen oeffentlich zugaenglichen Computer auf dem Campus nicht oeffentlich zugaenglich sind, bin ich trotzdem online. Zurzeit schnorre ich mich bei verschiedenen Leuten durch, hinsichtlich Computer und Autos... Naechste Woche werde ich mir hoffentlich endlich einen MacBook zulegen, und wir kriegen Internet in die Wohnung gelegt. Von da an wird es sichtlich einfacher sein, ueber meine unglaublich aufregenden Erlebnisse in den Staaten zu berichten.

Was bisher noch fehlt, ist wohl ein anstaendiger Reisebereicht. Wollmermaschaun:

Montagmorgen habe ich mich nach meiner Mannheimer Abschiedsparty auf den letzten Druecker nach Ladenburg aufgemacht. Die Party war weiss Gott ein Unikum: da ich mich mit dem Pack-Aufwand wesentlich verschaetzt hatte, war ich mit dem Eintreffen der ersten Gaeste (und nicht nur da) immer noch damit beschaeftigt, meinen letzten Krempel in Kisten und selbige ins Auto zu packen. Zum Glueck war meine WG fuer die Party wieder komplett, sodass ich nicht der einzige Gastgeber war - trotztdem war es natuerlich weder fuer mich noch fuer die Gaeste angenehm, dass ich die ganze Zeit zwischen Grill, Esstisch und Packzimmer hin und her rennen musste. Die Ganze Pack-Aktion konnte letztlich nur gelingen, weil die Grillparty von den Gaesten irgendwann in eine Packparty umgemodelt wurde. Und ich moechte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um nochmal allen zu danken, die mir da unter die Arme gegriffen haben. Ohne euch haette ich das alles nicht geschafft. Ich haette das Zimmer in einem schrecklichen Zustand hinterlassen muessen (was ich hinsichtlich Sauberkeit und Staubfreiheit leider immer noch getan habe, sorry liebe Mitbewohner!). Also: tausend Dank!

Als ich dann - aufgrund meines Schlafmangels und des Stress' komplett manisch - mit meiner Schwester am Flughafen ankam, wurde mein Flug erstmal umgebucht. Ich hatte somit eine Umsteigestation weniger vor mir (wesentlich angenehmer) und sollte ueber New York - Cincinnati - Hartford fliegen. Mein Gepaeck wurde ohne Murren angenommen (genau 23 kg, gut gewogen!) und ich hatte aufgrund des neuen Fluges noch etwa 3 Stunden Wartezeit vor mir. Meine Guete...
Im Flieger traf ich dann zwei Handelsreisende aus Deutschland, Axel und Peter. Beide Ende 20, sassen sie neben mir und unterhielten sich non-stop ueber IT-Systeme im Logistik-Bereich. Irgendwann steckte ich mir dann meine Ohrstoepsel in die Ohren und schaute / hoerte mir "Kung-Fu Panda" an. Die Leute um mich herum muessen mich fuer verrueckt gehalten haben, aber an mehreren Stellen konnte ich nicht anders als lauthals zu lachen. Lustiger Film...

9 Stunden spaeter trennten sich unsere Wege und ich hatte 5 Stunden Aufenthalt in Cincinnati. Ich besorgte mir amerikanisches Geld und die New York Times aus einer dieser Zeitungsverkaufsmaschinen. Informiert und gelangweilt wollte ich dann erstmal was essen und war sogleich gehoerig frustriert, nachdem alle "Restaurants" auf dem Flughafen Fast-Food zu fuehren schienen. Ein "Tossed Garden Salad" war die Speise meiner Wahl, fuer unerhoerte $7 exklusive Getraenk. Beim Essen vertiefte ich mich in die Lektuere der "Declaration of Independence", welche ich zuvor in einem Buchladen erstanden hatte. Kann ja nicht schaden, sich ueber die Wurzeln des Gastlandes zu informieren.

Der Flug nach Hartford verlief dann weniger spektakulaer, abgesehen von meinem Sitznachbarn: Es handelte sich hierbei um einen extrem uebergewichtigen Mann unbestimmbaren Alters, der, nachdem er sich einmal in den Sitz gezwaengt hatte, nicht mehr aufstehen zu wollen schien. Vielleicht war es nur Einbildung, aber das Flugzeug vollfuehrte nach dem Abheben eine deutliche Linkskurve, und das war dem Sonnenstand nach zu urteilen definitiv nicht die Richtung, in die wir eigenltich haetten fliegen sollen...

Nichtsdestotrotz kamen wir wohlbehalten in Hartford an. Ich bekam sogar ohne Probleme meinen Koffer zurueck, und er schien weitestgehend unangetastet. Meine Festplatte voll mit studienrelevantem Material war auch noch da, und niemand hatte sich am fluessigen Inhalt meiner Kulturtasche vergriffen. Soweit so gut. Ich liess mir ein Taxi rufen, das mich nach Hartford bringen sollte. Mittlerweile war es 21.50 und ich hatte meinem Mitbewohner meine Ankunft fuer 22.00 orakelt. Der Taxifahrer stellte sich als ein Klischee-behafteter, uebernaechtigter, ungesunder und depressiver Mitvierziger heraus, der in seinem Auto noch nicht einmal ueber ein anstaengides Navi verfuegte. Im Radio lief patriotische Countrymusik, lediglich unterbrochen durch die amerikanische Nationalhymne, welche alle zehn Minuten klangvoll von einem Solo-Instrument im Country-Style runtergejodelt wurde. Nachdem wir das Apartment um 22.15 immer noch nicht gefunden hatten, zog er nun sein Handy zurate, auf dem er eine Art Mini-Navi installiert zu haben schien. Das wiederum schickte uns allerdings fortlaufend zu den verschiedensten Orten, die unmoeglich alle in der 9 Sherman Street gelegen haben koennen. Fluchend und hustend gab er schliesslich auf und ich bot an, meinen Mitbewohner anzurufen. Waehrend ich noch telefonierte, jubilierte er denn auf einmal. Er hatte herausgefunden, dass er im Navi versehentlich "West-Hartford" eingegeben hatte - was wiederum eine Stadt fuer sich neben Hartford ist. Und da dort die 9 Sherman Street kein Wohnhaus ist, sondern vielmehr eine Art staatliches Gefaengnis in einer total heruntergeommenen Gegend, war es nicht verwunderlich, dass ich dort weder mein noch irgendein anderes Apartment vermutet hatte...

Zum Glueck war mein Mitbewohner geduldig genug, auf mich zu warten und nochmal zum Glueck verlangte der Taxifahrer fuer sein Rumgekurve kein Extra-Geld. Ich kam also um 23.00 Uhr wohlbehalten in meinem Apartment an und wurde dort herzlich von Aiden begruesst, der mir gleich mein provisorisches Matratzenlager fuer die Nacht zeigte.

Also, alles in Butter. Und was danach geschah, das erzaehle ich beim naechsten Mal.

Freitag, 22. August 2008

Finally...

Wir schreiben Freitag, den 22. August 2008, es ist 3:40 PM und die Sonne scheint. Ich sitze gerade an einem der ungefaehr 100.000 frei zugaenglichen iMacs, die hier in Amerika, im Land des unbegrenzten Internetzugaengs, auf dem Campus zur freien Verfuegung stehen.

Mittlerweile sind seit meiner Ankunft schon vier Tage verstrichen, und man koennte sagen, ich habe mich soweit ganz gut eingelebt. Wenn da nicht mein Apartment waere:

Ich wohne in einer WG mit zwei anderen Studenten der University of Hartford. Die Wohnung ist in einem Apartment-Komplex angesiedelt, der Hartford ziemlich genau in der Mitte trennt. Und mit trennen meine ich: Arm & Reich, Hell & Dunkel, Gut & Boese.

Einer der Mitbewohner ist noch nicht einmal eingezogen, und der andere ist zwar schon da, hat aber herzlich wenig Zeug dabei. Mein Zimmer ist momentan nur mit einem Feldbett, meinem Koffer und meinen Klamotten eingerichtet (cozy!). Es gibt in Amerika allerdings so etwas wie einen Online-Sperrmuell, nennt sich www.craigslist.com. Dort habe ich schon einige Angeobte durchgesehen und ich habe auch schon mehrere Kommilitonen kennengelernt, die ueber ein Auto verfuegen und mir beim Moebelsammeln motoristisch assistieren werden.

Jetzt gleich werde ich mir ein Komplettpaket aus Schreibtisch, Bett und Fernseher (fuer die WG) bei einer ehemaligen Studentin ansehen. Sie verlangt fuer alles zusammen lediglich $150, da bin ich mal gespannt... Fuer diesen Sonntag hat sich dann noch eine Familienmutter bereiterklaert, mit dem Ex-Fahrrad ihres Sohnes im Kofferraum bei mir vorbeizufahren, klingt auch sehr interessant. Insgesamt sind die Leute hier sehr zuvorkommend. Ich brauche noch nicht einmal zu erwaehnen, dass ich Student bin und kein Auto hab, und trotzdem bieten alle Leute an, mich wohin mitzunehmen, Chauffeur zu spielen oder Transporte zu erledigen. Und es ist leider wahr: ohne Auto und Kreditkarte ist man in Amerika niemand...

Deswegen war es mir auch direkt nach meiner Ankunft in den Staaten ein Anliegen, einer letzteren solchen habhaft zu werden. Gluecklicherweise (?) stellen sich die amerikanischen Banken beim Ausstellen des goldenen Stueck Plastiks nicht so umstaendlich an wie die deutschen Kollegen. Ich musste zwar mein Einreisemformular und mindestens 2 Ausweise vorzeigen - wobei in Amerika so einiges als Ausweis durchgeht - aber nach genau 5 Minuten war ich offizieller Kunde der Bank of America (Pendant der Deutschen Bank). Am darauffolgenden Tag durfte ich denn auch schon meine persoenliche Debit Card abholen und mit dem American Way of Shopping beginnen. Denn merke (Achtung, nackte Wahrheit): die Amerikaner vertrauen dir, wenn du trotz hoher Schulden Eigentuemer einer Kreditkarte bist: und sie tun dies umso weniger, solltest du keine haben.
Die Logik dahinter erschloss sich mir nicht sofort, so erklaerte mir mein Mitbewohner: "They'd simply like to know that your finances are backed up and you are a person who's worthy of receiving credit, no matter how much you are in debt. Paying with cash makes you suspicious, because they can't tell you're worthy of credit then."
Und obwohl dieses System frueher vielleicht mal funktioniert haben mag, und heutzutage offensichtlich ein wenig aus den Fugen geraten ist, vertrauen die Leute nach wie vor blind darauf. Ausserdem sind die Banken aeusserst willig, dir Kredite zu geben, weil sie ja nur dann auch an dir verdienen koennen.

Mhm!

Mir faellt gerade auf, dass ich mit diesem Eintrag im Prinzip das Pferd von hinten aufgezaeumt habe. Sobald ich das naechste Mal an einen iMac gerate (und das wird nicht schwer sein), werde ich erstmal ueber meine Anreise, Ankunft und naechtliche Taxifahrten berichten. Ausserdem hoffe ich, in Kuerze in den Besitz eines niegelnagelneuen MacBooks zu gelangen, sodass ich ab dann mein Blog-Menue oeffnungszeitenunabhaengig und mit leckeren Bildern garniert servieren kann.

Over & out,
Cola-Joe

Samstag, 28. Juni 2008

Exams in Concert

Nun, ein Zwischenstand:

für meine 1. Teilprüfung fehlt mir nur noch eine mündliche Prüfung. Alles andere ist soweit gut gelaufen.

Projekt Amerika befindet sich leider noch immer auf ebenso tönernen Füßen wie die einheitliche EU-Verfassung. Die Leute im Studienbüro der Hartt School sind offenbar dem Wahn erlegen, durch eine offzielle Kommission für ein Austauschprogramm ausgewählte Stipendiaten könnten heillos unterqualifiziert und damit für die hohen amerikanischen Standards unzureichend ausgebildet sein. Umpf. Flug gebucht, Konsulatstermin vereinbart, Versicherungen abgeschlossen - Einladungsformular I-20 / DS2029 der Gastuniversität steht noch aus...

In other news: Habe mir nach meinen Prüfungen einen Haufen Gigs angelacht. Zumindest zwei davon werden öffentlich sein, und zu ebendiesen möchte ich hiermit einladen.

Gig No. 1

Am Samstag, den 12. Juli spiele ich abends ab 19.00 Uhr in der Band von "Chorissimo", einem Gospel- / Pop-Chor aus Heidelberg. Das Konzert findet in der Auferstehungskirche in HD-Pfaffengrund statt.

Hier eine Wegbeschreibung:

Größere Kartenansicht

Ein ähnliches Programm mit gleichem Ensemble wird außerdem am 14. Juli in Ladenburg zu hören sein - weitere Details folgen.

Gig No. 2

Am 03. Juli spiele ich mit ein paar alten und neun Theaterfreunden im Z10 in Karlsruhe. Das Z10 ist eine Studentenkneipe / Club / Bühne und feiert dieses Jahr 25jähriges Jubiläum. Die Show beginnt um 20.00 Uhr, eine Wegbeschreibung findet ihr hier:



Größere Kartenansicht

Das war's erstmal von der Front, wünsche erstmal angenehme Sommertage.

Greetings,
Joe

Mittwoch, 14. Mai 2008

America, I'm on my way...!

Hey folks, it is done!

Today (well, at least "today" as I start writing this) I had the official recital connected with the selection procedure for the scholarship. While being in a cold sweat I performed half an hour of Debussy, Beethoven & Schumann, and eventually, the committee decided to recommend me to the dean.

Ab August werd ich also in den Staaten residieren um dort im Bereich "Musical Education" weiterzustudieren. Aller Voraussicht nach wird das dann allerdings nicht wie unten beschrieben an der "Hart School of Music" sein, sondern an der University of Connecticut. Welche wiederum einen riesigen Campus und mehrere musikalische Institute besitzt - alle weiteren Details werden sich wohl in den nächsten Tagen klären.

Das Ganze geht dann erstmal zwei Semester, bis etwa Juni 2009. Während der Zeit werde ich auf diesem Blog berichten, wie es mir in Colaland so geht - der erste Absatz sei also schonmal ein Vorgeschmack auf die nächsten 100 Beiträge.

Glückwunschkarten und -geschenke (insbesondere Verrechnungsschecks) nehme ich in den nächsten Wochen dankend entgegen. (Quittungen für die Steuer sind auf Anfrage erhältlich).

Sonntag, 4. Mai 2008

Update 2.0

Wie bereits orakelt befinde ich mich momentan im Prüfungssemester, und damit im selbigen -stress. Wer mich kennt, der weiß aber, dass das für mich kein Grund ist, kürzer zu treten. Hier also erstmal was bisher geschah:

Elina Muratow aus der Improtheatergruppe "Stehgreif & Guck" (ja, die schreibt man mit "h"!) trat an mich heran mit einer wahnsinnig genialen Rohfassung für einen Kurzfilm mit dem Titel "Losing the Limits". Was noch fehlte, war die Musik und so setzten wir uns kurzerhand für zwei Nächte zusammen, um dem Ganzen den akustischen Schliff zu verpassen. Das Resultat wird am 01. Juni im Atlantis-Kino (Mannheim) im Zuge des Kurzfilmwettbewerbs "Girls go Movie" gezeigt. Genauere Informationen folgen noch, und darüber hinaus versuche ich noch, dem Blogger-Script zu entlocken, wie man hier Youtube-Video implementieren kann. Irgendwie geht's, ich weiß es genau...!

Wo ich grad beim Theater bin, folgt erstmal eine Gig-Meldung:

Am 17. Mai spielt das weltberühmte, renommierte und weltmeisterlich ausgezeichnete Improtheaterduo "Crumbs" aus Kanada in den kleinen aber feinen Hallen des JUZ "Die Kiste" in Ladenburg. Die Show beginnt um 20.00 Uhr, Karten gibt's unter www.stehgreifundguck.de. Zuschauen lohnt sich, Theater auf dem Niveau bekommt man sonst in Deutschland nicht geboten, zumal Improtheater an sich ohnehin aus den Staaten / aus Kanada kommt. Noch dazu darf ich mich glücklich schätzen, dieses Jahr wieder mit den beiden Impro-Größen spielen zu dürfen. Locker wie sie drauf sind, hatten sie mich schon 2007 spontan gefragt, ob ich ihre Szenen nicht musikalisch begleiten möchte, wo ich schonmal Musiker der Gastgebergruppe sei. Dieselbe Frage wurde nun wieder gestellt, und das möchte ich mir natürlich nicht entgehen lassen - also gibt's am 17. Mai die Krümel mit Joe am Piano :)

In other News: Der Jam mit Al verlief sehr fruchtbar: wir haben einen Song auf den Weg gebracht, der sich nun in der Ausbauphase befindet. Das Ganze kann ich mir gut als Web-basiertes Zweimannbandprojekt vorstellen - zumal noch Neuigkeit Nr. 3 hinzu kommt:

Es hat sich für mich die Möglichkeit aufgetan, im August dieses Jahres für zwei Semester nach West Hartford in Connecticut zu fliegen. An der Musikhochschule Mannheim wird alljährlich ein Stipendium vergeben, welches den Austausch zwischen hier und der Hartt School of Music dort fördern soll. Eine tolle Einrichtung - das Auswahlverfahren läuft zwar noch, aber ich bin zuversichtlich. Das bedeutet erstmal eine Pause in meinem Engagement hier im Rhein-Neckar-Delta, aber wenn ich zurück komme, bin ich voll mit Ideen und Inspiration für 1001 neue Projekte.

Also seid auf der Hut! More to come soon...

Freitag, 28. März 2008

Gestern und morgen

Der Gig im SMC liegt hinter mir, und ich bin immer noch beflügelt von der Stimmung an dem Abend. Ich hab selten mit einer Truppe gemuckt, die so locker drauf und gleichzeitig verdammt ordentlich organisiert war. Alles lief glatt, nicht zuletzt Dank der Organisatoren Dennis Hamm (Bass) und Jay Marsman (Gitarre). Wer nicht da war, kann sich auf der Homepage des Projekts ein Bild machen.



Heute abend treffe ich mich mit Al, einem befreundeten Gitarristen, Student an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt. Wir werden ein paar Ideen auschecken und schauen, was auf lange Sicht via WWW noch alles musikalisch entwickeln wird. Außerdem plane ich Sessions mit einem Kommilitonen am Saxophon - der Jazz-Unterricht soll nun bald in hörbare Ergebnisse geschmolzen werden.

Im Juni erwarten mich dann erstmal Prüfungen (Dirigieren, Tonsatz, Gehörbildung, etc...), bevor ich mich dann um ein Semester im Ausland bemühe. Im Sommer hab ich dann hoffentlich meine Projektband beisammen (toi toi toi) - more to come soon!

Dienstag, 18. März 2008

The Rock Club am 21. 03. 2008

"Spontan" scheint mein zweiter Vorname zu sein, denn: Samstag bekam ich einen Anruf von Dennis Hamm, einem der Köpfe hinter "The Rock Club". Nach ein paar weiteren Telefonaten werde ich nun am Freitag dieser Woche im Schwimmbad Musikclub als Keyboarder die neue Konzertreihe eröffnen, bei der regelmäßig verschiedene Sänger aus der Region mit der Hausband des Clubs Stimmung machen werden.

Diesmal dabei:

Franky Ziegler (Panik a.k.a. Nevada Tan), Renée Walker (Renée Walker Band), Ricky Hundemer (Me and the Heat, Friendly Elf), Kevin Jones (Superjones), Christo Gilliver (Fall in Grace).

Bin mal gespannt, was der Abend so bringt. Auf jeden Fall wirds spontan, und das ist schonmal sehr gut!

Bis dahin,
euer Joe

Mittwoch, 5. März 2008

Am Anfang...

... steht das Wort. So im Prinzip auch hier, auch wenn ich mir wünschte, es wäre die Musik. Ich verbringe im Moment meine "vorlesungsfreie Zeit" mit Beethoven und Fingerübungen; sehr zum Verdruss meiner Song-Skizzen, die darob in der Schublade liegen und vor sich hingammeln.

Im kommenden Semester stehen dann Zwischenprüfungen an, und so wird es wohl erst im langen, freien Sommer die nötige Verschnaufpause geben, in der ich mich mit meinem Kram beschäftigen kann. Irgendwo hab ichs mir ja schon gedacht, aber nervig ist es trotzdem...