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Freitag, 22. August 2008

Finally...

Wir schreiben Freitag, den 22. August 2008, es ist 3:40 PM und die Sonne scheint. Ich sitze gerade an einem der ungefaehr 100.000 frei zugaenglichen iMacs, die hier in Amerika, im Land des unbegrenzten Internetzugaengs, auf dem Campus zur freien Verfuegung stehen.

Mittlerweile sind seit meiner Ankunft schon vier Tage verstrichen, und man koennte sagen, ich habe mich soweit ganz gut eingelebt. Wenn da nicht mein Apartment waere:

Ich wohne in einer WG mit zwei anderen Studenten der University of Hartford. Die Wohnung ist in einem Apartment-Komplex angesiedelt, der Hartford ziemlich genau in der Mitte trennt. Und mit trennen meine ich: Arm & Reich, Hell & Dunkel, Gut & Boese.

Einer der Mitbewohner ist noch nicht einmal eingezogen, und der andere ist zwar schon da, hat aber herzlich wenig Zeug dabei. Mein Zimmer ist momentan nur mit einem Feldbett, meinem Koffer und meinen Klamotten eingerichtet (cozy!). Es gibt in Amerika allerdings so etwas wie einen Online-Sperrmuell, nennt sich www.craigslist.com. Dort habe ich schon einige Angeobte durchgesehen und ich habe auch schon mehrere Kommilitonen kennengelernt, die ueber ein Auto verfuegen und mir beim Moebelsammeln motoristisch assistieren werden.

Jetzt gleich werde ich mir ein Komplettpaket aus Schreibtisch, Bett und Fernseher (fuer die WG) bei einer ehemaligen Studentin ansehen. Sie verlangt fuer alles zusammen lediglich $150, da bin ich mal gespannt... Fuer diesen Sonntag hat sich dann noch eine Familienmutter bereiterklaert, mit dem Ex-Fahrrad ihres Sohnes im Kofferraum bei mir vorbeizufahren, klingt auch sehr interessant. Insgesamt sind die Leute hier sehr zuvorkommend. Ich brauche noch nicht einmal zu erwaehnen, dass ich Student bin und kein Auto hab, und trotzdem bieten alle Leute an, mich wohin mitzunehmen, Chauffeur zu spielen oder Transporte zu erledigen. Und es ist leider wahr: ohne Auto und Kreditkarte ist man in Amerika niemand...

Deswegen war es mir auch direkt nach meiner Ankunft in den Staaten ein Anliegen, einer letzteren solchen habhaft zu werden. Gluecklicherweise (?) stellen sich die amerikanischen Banken beim Ausstellen des goldenen Stueck Plastiks nicht so umstaendlich an wie die deutschen Kollegen. Ich musste zwar mein Einreisemformular und mindestens 2 Ausweise vorzeigen - wobei in Amerika so einiges als Ausweis durchgeht - aber nach genau 5 Minuten war ich offizieller Kunde der Bank of America (Pendant der Deutschen Bank). Am darauffolgenden Tag durfte ich denn auch schon meine persoenliche Debit Card abholen und mit dem American Way of Shopping beginnen. Denn merke (Achtung, nackte Wahrheit): die Amerikaner vertrauen dir, wenn du trotz hoher Schulden Eigentuemer einer Kreditkarte bist: und sie tun dies umso weniger, solltest du keine haben.
Die Logik dahinter erschloss sich mir nicht sofort, so erklaerte mir mein Mitbewohner: "They'd simply like to know that your finances are backed up and you are a person who's worthy of receiving credit, no matter how much you are in debt. Paying with cash makes you suspicious, because they can't tell you're worthy of credit then."
Und obwohl dieses System frueher vielleicht mal funktioniert haben mag, und heutzutage offensichtlich ein wenig aus den Fugen geraten ist, vertrauen die Leute nach wie vor blind darauf. Ausserdem sind die Banken aeusserst willig, dir Kredite zu geben, weil sie ja nur dann auch an dir verdienen koennen.

Mhm!

Mir faellt gerade auf, dass ich mit diesem Eintrag im Prinzip das Pferd von hinten aufgezaeumt habe. Sobald ich das naechste Mal an einen iMac gerate (und das wird nicht schwer sein), werde ich erstmal ueber meine Anreise, Ankunft und naechtliche Taxifahrten berichten. Ausserdem hoffe ich, in Kuerze in den Besitz eines niegelnagelneuen MacBooks zu gelangen, sodass ich ab dann mein Blog-Menue oeffnungszeitenunabhaengig und mit leckeren Bildern garniert servieren kann.

Over & out,
Cola-Joe

1 Kommentar:

moerdock hat gesagt…

coole sache, ich wusste gar nicht, dass du deine zeit bei rico um die ecke verbringst :) ich hoffe mal, du hast dich soweit gut eingelebt und an die ami gegebenheiten gewöhnt (sie sind halt etwas eigen, aber man sieht auch nur oft das, was man sehen will ;))
ich muss noch fix mit nem missverständnis bzgl. der kreditkarte aufräumen: als nicht us-bürger ohne ssn ist es fast unmöglich an eine "echte" kreditkarte zu kommen - anfangs bekommt man eine mit lächerlichem kreditrahmen ($500 oder sowas) und kann dann durch zeitiges zahlen usw. "beweisen", dass man kreditwürdig ist (credit history). im unterschied dazu die debit card, die eigentlich mehr eine ec-karte ist.
wie dem auch sei - hauptsache du kommst an geld ;)
gruß und machs gut
mou