Menü

Donnerstag, 28. August 2008

Picture Time!

Aloha!

Mittlerweile habe ich einige Fotos von meinem neuen Zuhause geschossen. Und dank der ueberall auf dem Campus frei zugaenglichen Macs konnte ich selbige auch schon auf meine externe HDD uebertragen um sie nun hier dem geneigten Blog-Leser zu zeigen.

I give you:


A Brief History of (my) Time (in Hartford so far) [illustr.]

Sonntag, 24. August 2008

Flashback

So... obwohl heute Sonntag ist und die ganzen oeffentlich zugaenglichen Computer auf dem Campus nicht oeffentlich zugaenglich sind, bin ich trotzdem online. Zurzeit schnorre ich mich bei verschiedenen Leuten durch, hinsichtlich Computer und Autos... Naechste Woche werde ich mir hoffentlich endlich einen MacBook zulegen, und wir kriegen Internet in die Wohnung gelegt. Von da an wird es sichtlich einfacher sein, ueber meine unglaublich aufregenden Erlebnisse in den Staaten zu berichten.

Was bisher noch fehlt, ist wohl ein anstaendiger Reisebereicht. Wollmermaschaun:

Montagmorgen habe ich mich nach meiner Mannheimer Abschiedsparty auf den letzten Druecker nach Ladenburg aufgemacht. Die Party war weiss Gott ein Unikum: da ich mich mit dem Pack-Aufwand wesentlich verschaetzt hatte, war ich mit dem Eintreffen der ersten Gaeste (und nicht nur da) immer noch damit beschaeftigt, meinen letzten Krempel in Kisten und selbige ins Auto zu packen. Zum Glueck war meine WG fuer die Party wieder komplett, sodass ich nicht der einzige Gastgeber war - trotztdem war es natuerlich weder fuer mich noch fuer die Gaeste angenehm, dass ich die ganze Zeit zwischen Grill, Esstisch und Packzimmer hin und her rennen musste. Die Ganze Pack-Aktion konnte letztlich nur gelingen, weil die Grillparty von den Gaesten irgendwann in eine Packparty umgemodelt wurde. Und ich moechte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um nochmal allen zu danken, die mir da unter die Arme gegriffen haben. Ohne euch haette ich das alles nicht geschafft. Ich haette das Zimmer in einem schrecklichen Zustand hinterlassen muessen (was ich hinsichtlich Sauberkeit und Staubfreiheit leider immer noch getan habe, sorry liebe Mitbewohner!). Also: tausend Dank!

Als ich dann - aufgrund meines Schlafmangels und des Stress' komplett manisch - mit meiner Schwester am Flughafen ankam, wurde mein Flug erstmal umgebucht. Ich hatte somit eine Umsteigestation weniger vor mir (wesentlich angenehmer) und sollte ueber New York - Cincinnati - Hartford fliegen. Mein Gepaeck wurde ohne Murren angenommen (genau 23 kg, gut gewogen!) und ich hatte aufgrund des neuen Fluges noch etwa 3 Stunden Wartezeit vor mir. Meine Guete...
Im Flieger traf ich dann zwei Handelsreisende aus Deutschland, Axel und Peter. Beide Ende 20, sassen sie neben mir und unterhielten sich non-stop ueber IT-Systeme im Logistik-Bereich. Irgendwann steckte ich mir dann meine Ohrstoepsel in die Ohren und schaute / hoerte mir "Kung-Fu Panda" an. Die Leute um mich herum muessen mich fuer verrueckt gehalten haben, aber an mehreren Stellen konnte ich nicht anders als lauthals zu lachen. Lustiger Film...

9 Stunden spaeter trennten sich unsere Wege und ich hatte 5 Stunden Aufenthalt in Cincinnati. Ich besorgte mir amerikanisches Geld und die New York Times aus einer dieser Zeitungsverkaufsmaschinen. Informiert und gelangweilt wollte ich dann erstmal was essen und war sogleich gehoerig frustriert, nachdem alle "Restaurants" auf dem Flughafen Fast-Food zu fuehren schienen. Ein "Tossed Garden Salad" war die Speise meiner Wahl, fuer unerhoerte $7 exklusive Getraenk. Beim Essen vertiefte ich mich in die Lektuere der "Declaration of Independence", welche ich zuvor in einem Buchladen erstanden hatte. Kann ja nicht schaden, sich ueber die Wurzeln des Gastlandes zu informieren.

Der Flug nach Hartford verlief dann weniger spektakulaer, abgesehen von meinem Sitznachbarn: Es handelte sich hierbei um einen extrem uebergewichtigen Mann unbestimmbaren Alters, der, nachdem er sich einmal in den Sitz gezwaengt hatte, nicht mehr aufstehen zu wollen schien. Vielleicht war es nur Einbildung, aber das Flugzeug vollfuehrte nach dem Abheben eine deutliche Linkskurve, und das war dem Sonnenstand nach zu urteilen definitiv nicht die Richtung, in die wir eigenltich haetten fliegen sollen...

Nichtsdestotrotz kamen wir wohlbehalten in Hartford an. Ich bekam sogar ohne Probleme meinen Koffer zurueck, und er schien weitestgehend unangetastet. Meine Festplatte voll mit studienrelevantem Material war auch noch da, und niemand hatte sich am fluessigen Inhalt meiner Kulturtasche vergriffen. Soweit so gut. Ich liess mir ein Taxi rufen, das mich nach Hartford bringen sollte. Mittlerweile war es 21.50 und ich hatte meinem Mitbewohner meine Ankunft fuer 22.00 orakelt. Der Taxifahrer stellte sich als ein Klischee-behafteter, uebernaechtigter, ungesunder und depressiver Mitvierziger heraus, der in seinem Auto noch nicht einmal ueber ein anstaengides Navi verfuegte. Im Radio lief patriotische Countrymusik, lediglich unterbrochen durch die amerikanische Nationalhymne, welche alle zehn Minuten klangvoll von einem Solo-Instrument im Country-Style runtergejodelt wurde. Nachdem wir das Apartment um 22.15 immer noch nicht gefunden hatten, zog er nun sein Handy zurate, auf dem er eine Art Mini-Navi installiert zu haben schien. Das wiederum schickte uns allerdings fortlaufend zu den verschiedensten Orten, die unmoeglich alle in der 9 Sherman Street gelegen haben koennen. Fluchend und hustend gab er schliesslich auf und ich bot an, meinen Mitbewohner anzurufen. Waehrend ich noch telefonierte, jubilierte er denn auf einmal. Er hatte herausgefunden, dass er im Navi versehentlich "West-Hartford" eingegeben hatte - was wiederum eine Stadt fuer sich neben Hartford ist. Und da dort die 9 Sherman Street kein Wohnhaus ist, sondern vielmehr eine Art staatliches Gefaengnis in einer total heruntergeommenen Gegend, war es nicht verwunderlich, dass ich dort weder mein noch irgendein anderes Apartment vermutet hatte...

Zum Glueck war mein Mitbewohner geduldig genug, auf mich zu warten und nochmal zum Glueck verlangte der Taxifahrer fuer sein Rumgekurve kein Extra-Geld. Ich kam also um 23.00 Uhr wohlbehalten in meinem Apartment an und wurde dort herzlich von Aiden begruesst, der mir gleich mein provisorisches Matratzenlager fuer die Nacht zeigte.

Also, alles in Butter. Und was danach geschah, das erzaehle ich beim naechsten Mal.

Freitag, 22. August 2008

Finally...

Wir schreiben Freitag, den 22. August 2008, es ist 3:40 PM und die Sonne scheint. Ich sitze gerade an einem der ungefaehr 100.000 frei zugaenglichen iMacs, die hier in Amerika, im Land des unbegrenzten Internetzugaengs, auf dem Campus zur freien Verfuegung stehen.

Mittlerweile sind seit meiner Ankunft schon vier Tage verstrichen, und man koennte sagen, ich habe mich soweit ganz gut eingelebt. Wenn da nicht mein Apartment waere:

Ich wohne in einer WG mit zwei anderen Studenten der University of Hartford. Die Wohnung ist in einem Apartment-Komplex angesiedelt, der Hartford ziemlich genau in der Mitte trennt. Und mit trennen meine ich: Arm & Reich, Hell & Dunkel, Gut & Boese.

Einer der Mitbewohner ist noch nicht einmal eingezogen, und der andere ist zwar schon da, hat aber herzlich wenig Zeug dabei. Mein Zimmer ist momentan nur mit einem Feldbett, meinem Koffer und meinen Klamotten eingerichtet (cozy!). Es gibt in Amerika allerdings so etwas wie einen Online-Sperrmuell, nennt sich www.craigslist.com. Dort habe ich schon einige Angeobte durchgesehen und ich habe auch schon mehrere Kommilitonen kennengelernt, die ueber ein Auto verfuegen und mir beim Moebelsammeln motoristisch assistieren werden.

Jetzt gleich werde ich mir ein Komplettpaket aus Schreibtisch, Bett und Fernseher (fuer die WG) bei einer ehemaligen Studentin ansehen. Sie verlangt fuer alles zusammen lediglich $150, da bin ich mal gespannt... Fuer diesen Sonntag hat sich dann noch eine Familienmutter bereiterklaert, mit dem Ex-Fahrrad ihres Sohnes im Kofferraum bei mir vorbeizufahren, klingt auch sehr interessant. Insgesamt sind die Leute hier sehr zuvorkommend. Ich brauche noch nicht einmal zu erwaehnen, dass ich Student bin und kein Auto hab, und trotzdem bieten alle Leute an, mich wohin mitzunehmen, Chauffeur zu spielen oder Transporte zu erledigen. Und es ist leider wahr: ohne Auto und Kreditkarte ist man in Amerika niemand...

Deswegen war es mir auch direkt nach meiner Ankunft in den Staaten ein Anliegen, einer letzteren solchen habhaft zu werden. Gluecklicherweise (?) stellen sich die amerikanischen Banken beim Ausstellen des goldenen Stueck Plastiks nicht so umstaendlich an wie die deutschen Kollegen. Ich musste zwar mein Einreisemformular und mindestens 2 Ausweise vorzeigen - wobei in Amerika so einiges als Ausweis durchgeht - aber nach genau 5 Minuten war ich offizieller Kunde der Bank of America (Pendant der Deutschen Bank). Am darauffolgenden Tag durfte ich denn auch schon meine persoenliche Debit Card abholen und mit dem American Way of Shopping beginnen. Denn merke (Achtung, nackte Wahrheit): die Amerikaner vertrauen dir, wenn du trotz hoher Schulden Eigentuemer einer Kreditkarte bist: und sie tun dies umso weniger, solltest du keine haben.
Die Logik dahinter erschloss sich mir nicht sofort, so erklaerte mir mein Mitbewohner: "They'd simply like to know that your finances are backed up and you are a person who's worthy of receiving credit, no matter how much you are in debt. Paying with cash makes you suspicious, because they can't tell you're worthy of credit then."
Und obwohl dieses System frueher vielleicht mal funktioniert haben mag, und heutzutage offensichtlich ein wenig aus den Fugen geraten ist, vertrauen die Leute nach wie vor blind darauf. Ausserdem sind die Banken aeusserst willig, dir Kredite zu geben, weil sie ja nur dann auch an dir verdienen koennen.

Mhm!

Mir faellt gerade auf, dass ich mit diesem Eintrag im Prinzip das Pferd von hinten aufgezaeumt habe. Sobald ich das naechste Mal an einen iMac gerate (und das wird nicht schwer sein), werde ich erstmal ueber meine Anreise, Ankunft und naechtliche Taxifahrten berichten. Ausserdem hoffe ich, in Kuerze in den Besitz eines niegelnagelneuen MacBooks zu gelangen, sodass ich ab dann mein Blog-Menue oeffnungszeitenunabhaengig und mit leckeren Bildern garniert servieren kann.

Over & out,
Cola-Joe